SPD-Fraktion und der Vorstand des Ortsvereins sprechen sich klar für den Rahmenplan zur Hinteren Insel aus. Um falsche Behauptungen über mögliche Mietskasernen und stereotype Wohnblöcke zu widerlegen, soll die Verwaltung, realitätsnahe Visualisierungen der künftigen Bebauung des städtischen Bereichs in Auftrag geben.
Als weiterer Schritt zur Umsetzung soll zudem bis Herbst ein Folgekostenkonzept erarbeitet werden.
Ein entsprechender Antrag wird von uns gestellt.
Damit die Insel als eigenständiger Stadtteil mit Kindergärten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf funktioniert, braucht sie Erstwohnsitze. Nur wenn genügend Einwohner, insbesondere auch Familien mit Kindern dort eine adäquate Wohnung finden, kann sie weiterhin ihre Zentrumsfunktion erfüllen.
Nicht nur für Gutbetuchte in exklusiver Lage
Der Rahmenplan zur Hinteren Insel gibt genau diese Zielrichtung vor: Er sieht eine Bebauung vor, die – in modernen Form – die kleinteilige und dichte Bebauung der Altstadt widerspiegelt, mit unterschiedlichen Höhen und Dachformen, mit Altanen, Innenhöfen und diversen Nutzungen. Die SPD setzt sich dabei für eine geringere Anzahl, dafür aber größere Wohnungen für Familien mit Kindern ein. Im Gegensatz zur früheren Bebauung auf der Hinteren Insel – verantwortet durch einen ehemaligen Bauamtsleiters – ist die geplante Bebauung eben nicht elitär, nur für wenige Gutbetuchte in exklusiver Lage, sondern sieht über die SoBoN und den Beschluss des Stadtrates, die städtischen Flächen nicht am freien Markt zu verkaufen, Wohnungen für alle Bevölkerungsgruppen vor. Eigentumserwerb gibt es demzufolge nicht, insofern findet automatisch eine soziale Durchmischung statt . Die vorgesehene Bebauung ist flächensparend, multifunktional und gerade aufgrund seiner Dichte sehr energie- und klimaschonend.
Der neu auf dem ehemaligen Parkplatz entstehende Bürgerpark ergibt gemeinsam mit dem Luitpoldpark eine einzigartige Grünfläche für uns Lindauer, mit einem breiten Seezugang und hervorragender Aufenthaltsqualität.
Den Bürgerbeteiligungsprozess neu aufzurollen, wäre ein Affront gegenüber allen Beteiligten
Dies alles entspricht im Übrigen genau den Forderungen der Bürger*innen, die sich in einem vorbildlichen mehrjährigen Bürgerbeteiligungsprozess zur Entwicklung der Hinteren Insel eingebracht haben. Diesen jetzt abzutun und „das Ganze neu aufzurollen“ – wie die „Bürgerinitiative Hintere Insel“ fordert – weil einem das Ergebnis des Prozesses nicht gefällt, erachten wir als Affront gegenüber allen Beteiligten. Neben der städtischen Bauverwaltung waren an der Ausarbeitung des Rahmenplanes auch namhafte Architekten und Stadtplaner beteiligt, deren Fachlichkeit durch diese Kritik infrage gestellt wird. Zudem wurde der Prozess mit einem hohen Betrag (80 % der Gesamtkosten) von der Regierung von Schwaben gefördert. Eine konsequente Weiterführung ist auch aus Gründen der Verlässlichkeit gegenüber dem Fördergeber angezeigt.
Angelika Rundel