Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

11.Sitzung des Stadtrates

26. Oktober 2022, 18:0021:00

Empfehlung aus dem Klimabeirat – Regional-Tisch Lindau

Sachverhalt

In der letzten Sitzung des Klimabeirates wurde unter anderem der Punkt „Regionaltisch Lindau“ für klimafreundliche und nachhaltige Lebensmittel und Konsumprodukte behandelt. 
 
Wie jeder weiß, werden durch heimisch erzeugte Produkte und deren Verarbeitung die Treibhausgasemissionen gesenkt und die regionale Wertschöpfung gesteigert. Ziel ist der Aufbau eines regionalen Images zu klimafreundlichen und nachhaltigen Lebensmitteln und Konsumprodukten. 
 
Was braucht es dafür und wieviel kostet so etwas?
 
In erster Linie braucht es die Zustimmung und das Bekenntnis der Stadtpolitik in Form eines Grundsatzbeschlusses. Somit unterstützt die Kommunalpolitik und die Verwaltung die Versorgung mit Lebensmitteln und weiteren Produkten (Hofläden, Wochenmarkt, Handwerk) aus regionaler, saisonaler und nachhaltiger Produktion. 
 
Der Grundsatzbeschluss bindet keine Gelder. 
 
Damit der Aufbau eines regionalen Images funktioniert, sollte die Stadt Lindau (B) eine Vorbildfunktion für andere Institutionen als auch für den einzelnen Bürger übernehmen. So kann beispielsweise die Versorgung in allen städtischen Einrichtungen wie Schulen, Kitas, Kantinen und Altenheime stufenweise auf verfügbaren regionalen und saisonalen Einkauf umgestellt werden
 
Wie kann das umgesetzt werden und was sind die nächsten Schritte?
 
Befürwortet der Stadtrat den Aufbau eines regionalen Images für klimafreundliche und nachhaltige Lebensmittel und Konsumprodukte, wird eine Einführungsveranstaltung „Regionaltisch Lindau (B)“ im Alten Rathaus organisiert. Mit dem Ziel Anbieter und Nachfrager von regional erzeugten Lebensmitteln zusammenzubringen um so Wertschöpfungsketten zu schließen. Hierzu werden alle Akteure und Stakeholder in der Region Lindau (Stadt Lindau, Verbünde, Verarbeiter, Großhandel, BBV, Dehoga, Regionalinitiativen, u.a) dazu eingeladen. Für die Organisation der Einführungsveranstaltung haben sich Frau Gertrud Epple, Herr Rainer Hoffmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kempten (AELFK) sowie Frau Alexandra Hiebl, Sachgebiet Gemeinschaftsverpflegung vom AELF Augsburg bereiterklärt.
 
Für interessierte städtische Einrichtungen wird durch Frau Alexandra Hiebl im Januar 2023 ein Coaching angeboten. Das Coaching ist kostenfrei und erstreckt sich auf:
  • Einkaufsanalyse und Optimierung der Beschaffung regionaler, saisonaler Lebensmittel /  Biolebensmittel
  • Kostendeckung bei der Umstellung auf regionale, saisonale Lebensmittel /  Biolebensmittel
  • Gesundheitsförderliche und nachhaltige Speisenplanung
  • Optimierung von Küchen- und Arbeitsabläufen
  • Kommunikation des Mehrwerts regionaler, saisonaler Lebensmittel / Biolebensmittel an den Gast.

 

Fachliche Bewertung

Eine alltägliche und dabei sehr effiziente Möglichkeit, sich für Umwelt, Klima- und Naturschutz einzusetzen, wird oft übersehen, dabei sitzt sie täglich mit am Essenstisch. Eine vielfältige, köstliche, gesunde Ernährung kann erheblich dazu beitragen, unsere Ressourcen und das Klima zu schützen sowie unsere Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern – ob in Deutschland oder anderen Regionen dieser Welt.
 
Rund 15 Prozent der CO2-Pro-Kopf-Emissionen in Deutschland werden durch unsere Ernährung verursacht.
 
Global gesehen hat die Art und Weise, wie unser Ernährungssystem (Produktion, Verarbeitung, Konsum) aufgestellt ist und wie wir uns ernähren, erhebliche Auswirkungen auf das Klima, die Verfügbarkeit von Süßwasser oder die Beschaffenheit unserer Böden. Das alles ist fundamental für unser Leben. Darüber hinaus tragen unsere Essgewohnheiten dazu bei, dass einzigartige Lebensräume in vielen Regionen der Erde in Ackerland umgewandelt werden.
 
Für eine gesunde und klimafreundliche Ernährung gilt, weniger Fleisch und mehr Gemüse auf dem Teller. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt höchstens 600 Gramm Wurst und Fleisch pro Woche.
 
Gerade im Kleinkindalter ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung sinnvoll. Hier entwickeln sich die Sinne weiter, besonders der Geschmackssinn. Aus diesem Grund sollte die Chance genutzt werden durch den Einsatz von regionalen und saisonalen Lebensmitteln in Kindertagesstätten und Schulen den Geschmack der Kinder zu formen. 
 
Bei Obst und Gemüse ist es für die Klimabilanz entscheidend, wo und wie es angebaut, verpackt und transportiert wurde. 
 
Am klimafreundlichsten sind Lebensmittel, wenn sie gerade Saison haben und nicht weit transportiert werden müssen. Vor allem bei Flugzeugimporten sind die Emissionen um mehrere hundert Mal höher als beim Schiffstransport. 
 
Regionale und saisonale Lebensmittel tragen nicht nur zur gesunden Ernährung und zum Klimaschutz bei, sondern stärken die regionalen Wirtschaftskreisläufe. 

 

Details

Datum:
26. Oktober 2022
Zeit:
18:00 – 21:00

Veranstaltungsort

Inselhalle