Zwei starke Männer der SPD verlassen den Lindauer Stadtrat: Unser Oberbürgermeister Dr. Gerhard Ecker sowie unser Bürgermeister und Ehrenbürger Dr. Uwe Birk. Als Lindau vor acht Jahren Gerhard Ecker in sein Amt hob, war uns die Ausprägung seiner persönlichen Eigenschaften noch nicht so deutlich bewußt. Gerhard Ecker steht für Geradlinigkeit, Klarheit und Konsequenz. Einen derart uneitlen OB hatte Lindau noch nie! Immer stand die Sache im Vordergrund, nie persönliche Befindlichkeiten. Wir sagen Danke! Danke für seinen unermüdlichen Einsatz und seiner Eigenschaft,immer auf die positive und nachhaltige Entwicklung in Lindau- trotz Gegenwind- zu beharren.
Mit dem Namen Dr. Ecker sind die Großprojekte wie Therme, Unterführung, Inselhalle, Cavazzen, Gartenschau oder die Entwicklung der Bahnflächen und die Gestaltung der Flächen im Bereich Bahnhof Reutin untrennbar verbunden. Alles Projekte, von denen ein einziges schon genügt, um eine Stadt unserer Größe nachhaltig zu beschäftigen.
Bei all den Großprojekten hat Dr. Ecker aber nicht die Alltagsprobleme der Lindauer vergessen. Die Sanierung von Schulen und Straßen wurden durch ihn vorangetrieben, das Vereinsheim gebaut, das städtische Stadium ist in einem hervorragenden Zustand, obgleich noch Arbeiten an der Haupttribüne ausstehen. Letzlich hat Lindau auch den langbegehrten Kunstrasenplatz und vieles mehr erhalten.
In der Verwaltung wurde Dr. Ecker wegen seines unermüdlichen Fleißes, seiner Teamfähigkeit und seiner Zuverlässigkeit sehr geschätzt, wobei er auch immer für seine Mitarbeiter ein Ohr hatte und ihnen gut zuhören konnte.
Damit all diese Großprojekte und kleineren Projekte aber auf den Weg gebracht werden konnten, hat es Dr. Ecker stets verstanden, die Mehrheit in den Fraktionen auf sich zu vereinen und die Stadt im positiven Sinne weiter zu entwickeln. Dr. Ecker hat es durch seine unnachahmliche Art geschafft, mit der konstruktiven Mehrheit im Stadtrat und zusammen mit seiner Verwaltung überzeugende Arbeit zu leisten. Er war sich auch nicht zu schade dazu, unangenehme Dinge aufzugreifen und für Veränderungen zu werben, die notwendig waren, aber nicht zwingend bei allen auf positive Resonanz stießen. Er hat nie seine Wiederwahl im Fokus gehabt, sondern das Wohlergehen der Stadt.
Dr. Uwe Birk war 30 Jahre lang Dritter Bürgermeister und Stadtrat. Genauso lang ist er Kreisrat gewesen. Er hat den goldenen Bürgerring verliehen bekommen und zuletzt die Ehrenbürgerwürde. Mit ihm geht ein ganz Großer der Lindauer Stadtpolitik. Für Dr. Birk war es von besonderer Bedeutung, dass in der Kommunalpolitik Demokratie erfahrbar wird. Da die Entscheidungen des Stadtrats die Bürger jeweils direkt berühren, war es ihm umso wichtiger, auch sein Ohr beim Bürger zu haben und seine Meinung zu den Entscheidungen immer nachvollziehbar zu begründen. Auch hierbei zeigte er wie auch Dr. Ecker, dass er erstmal sehr gut hinhören kann. In den oft schwierigen Diskussionen im Stadtrat war es ihm immer sehr wichtig, dass letztendlich ein gemeinsames Auftreten des Stadtrates möglich wurde. Nur dann sind nach seiner Auffassung die Entscheidungen durch den Bürger geachtet und ernst genommen. Für seine Schlussworte nach hitzigen Diskussionen ist er fast zur Legende geworden! Nicht zuletzt haben oft diese schon philosophisch anmutenden, in jedem Fall aber verbindenden Schlussworte dazu geführt, dass sich eine Mehrheit im Stadtrat fand.
Wesentlich für Dr. Birk ist auch, dass er aufgrund seiner großen sachlichen und rechtlichen Kompetenz oftmals bei so manch internen Problemen der Töchter der Stadt, der GWG oder der Stadtwerke und bei so manchen internen Problemen als „Feuerwehr“ diente. Bei allen auch noch so komplizierten und schwierigen Themen, die die Stadtpolitik bewegte, ist es gemeinsam mit Dr. Birk gelungen, ein gutes Ergebnis zu finden.
Für Dr. Birk war es allerdings auch eine Selbstverständlichkeit, wenn man politische Verantwortung übernimmt, sich auch ansonsten für die Gemeinschaft in Lindau zu engagieren. So war er viele Jahre vor allem 1. Vorsitzender der Sozialstation Lindau, die zu den wichtigsten sozialen Einrichtungen unserer Stadt gehört. Bereits seit 1987 war er Mitglied des Vorstandes und Berater des Mietervereins für den Kreis Lindau. Hierfür hat Dr. Birk für seine Arbeit schon die Ehrenurkunde und die Ehrennadel in Gold des Deutschen Mieterbundes bekommen.
In seinem Stadtteil hat er 1995 den Verein zur Rettung der kleinen Leonhardskapelle gegründet und war bis zum Abschluss der Renovierung im Jahr 2003 Vorsitzender dieses Vereins. Im gleichen Jahr wurde er auch zum Präsidenten des Rotary Club Lindau Westallgäu gewählt.
Für Dr. Birk war es immer ein großes Anliegen, dass die Mehrheitsentscheidungen im Stadtrat Bestand haben und nicht immer wieder infrage gestellt werden. Gerade dieses Infragestellen von Mehrheitsentscheidungen führt in allen Ebenen zu einer gewissen Politikverdrossenheit, die ihn sehr bekümmert. Auch ist es ihm wichtig, dass unser Stadtrat von braunem Gedankengut verschont bleibt.
Die SPD Lindau dankt von Herzen diesen beiden großen Stadtpolitikern, wünscht Ihnen für Ihre kommende Zeit von Herzen alles Gute!
Die SPD wird beide im Stadtrat sehr vermissen.